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Aktuelles
Das "Wort zum Donnerstag" von Bürgermeister Andreas Felchle
Wenn Sie diese Zeilen vor sich haben, liebe Leserinnen und Leser, liegt der 9. Mai bereits hinter uns:
Der Tag, an dem in Moskau jährlich die Panzer rollen, um an den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland zu erinnern. Früher mal war das ein Gedenktag für mehr als 20 Millionen im 2. Weltkrieg getöteter sowjetrussischer Menschen – inzwischen ist leider eine beinahe parareligiös anmutende Verherrlichung „alter Zeiten“ daraus geworden, unter Putin immer deutlicher und ekelhafter verbunden mit dem Anspruch, diesen nach Weltmacht gelüstenden Zustand wieder zu erreichen. – Und die tun alles dafür …
Weil ich diesen Text urlaubsbedingt schon am 6. Mai schreibe, kann ich nur hoffen, dass der Irre in Moskau „seinen“ 9. Mai 2022 nicht nutzt/genutzt hat, um vollends die Büchse der Pandora über der Ukraine zu öffnen. Und über
Europa.
Es gibt in den letzten Jahren immer mehr Menschen (leider) auch in Deutschland, die unsere Europäische Union im weniger schlimmen Fall zumindest als Selbstverständlichkeit hinnehmen (von „begreifen“ möchte ich lieber nicht sprechen), in viel üblerem Maße sogar ablehnen oder bekämpfen. – Bekanntlich sitzen (viel zu) viele davon auch im Deutschen Bundestag und in den Volksvertretungen unserer Bundesländer … (Und paradoxerweise ja auch im
Europäischen Parlament!)
„Europa“ ist manchmal ein bürokratisches Ungetüm. Es ist oftmals schwerfällig und wenig verständlich – nicht
zuletzt, weil wir Menschen halt so unterschiedlich ticken und es mordsmäßig komplex ist, all die vielen Staaten und Meinungsströmungen auch nur einigermaßen unter einen Hut zu bekommen. Erst recht, seit Typen wie Herr Orban in Ungarn auf Nationalismus-Kurs sind. (Allerdings mit eindeutiger demokratischer Mehrheit ausgestattet – wenngleich die zunehmend dadurch „gesichert“ wird, dass man Kritiker kaltstellt, unbequeme Medien lahmlegt und den Rechtsstaat peu à peu aushöhlt. Übrigens just die Zukunfts-Vorstellungen jener oben schon erwähnten „Europa-Gegner“ in deutschen Parlamenten.)
Gleichwohl ist das Zusammenwachsen Europas (inklusive Einführung des Euro als unserer gemeinsamen Währung übrigens!) einerseits eine der besten „Menschheitserfindungen“ wenigstens seit Ende des 2. Weltkriegs; gerade jetzt wird das deutlich! Andererseits sind die EU und ihre Institutionen die einzige Chance, eine demokratische, freiheitliche, sozial- und rechtsstaatliche Zukunft unseres Kontinents in Frieden und Wohlstand zu bewahren und weiter-
zuentwickeln.
In Maulbronn versuchen wir seit nunmehr 35 Jahren, unseren kleinen, aber auch in seiner Bescheidenheit wichtigen Beitrag zu Frieden und Freiheit, Zusammenwachsen und Miteinander in Europa zu leisten:
Wir haben eine wunderbare, überdurchschnittlich lebendige Städtepartnerschaft mit Valdahon in Frankreich!
Diese zu pflegen und zu gegebener Zeit in vitalem Zustand und mit echter Freude weitergeben zu können an eine neue Generation bewusster Europäer in Maulbronn (unter anderem auch an eine/n dementsprechend denkende/n und agierende/n Bürgermeister/in – um hier mal ein bisschen damit anzufangen, „Erbe zu regeln“ … ☺), ist Hauptzweck der Reise unseres Partnerschaftskomitees am 14. und 15. Mai 2022 nach Valdahon. – Die „Corona-Pause“ dauerte schrecklich lange – höchste Zeit, wieder aktiv loszulegen!
„Bon voyage!“ den Maulbronner Komitee-Mitgliedern; „Merci beaucoup!“ unseren Gastgebern und lieben Freunden in Frankreich.
– Niemals war es so wichtig wie in diesen katastrophalen Kriegszeiten in Europa, gemeinsam aktiv und stark zu sein!
Andreas Felchle
Bürgermeister*
* Der (leider bloß sonntags) natürlich mit in Valdahon ist und deshalb nicht an der Traditionsveranstaltung des Schwäbischen Albvereins zum „Tag des Baumes“ teilnehmen kann. BM-Stellvertreter Walter Schäfer wird unser Städtle dort repräsentieren. Auch von dieser Stelle herzliche Einladung zur Teilnahme: 15. Mai, 14 Uhr, Talaue, Parkplatz an der Hilsenbeuer Straße!!!