Blühendes Maulbronn
Weitere Blühwiesen-Flächen wurden eingesät
Lebensraum für Bienen, Falter und Co. – dies ist das Ziel des Projektes der Blühwiesen im Naturpark Stromberg-Heuchelberg. Der Maulbronner Gemeinderat steht voll und ganz hinter dem Bestreben, Grünflächen naturnah zu gestalten und so die Artenvielfalt für die Zukunft zu sichern.
Nach der Pilotfläche am Skulpturenweg (Friedhofweg/Gartenstraße) wurden weitere Flächen mit einer regionalen Blühmischung eingesät. An der Höhenstraße, entlang der Schefenacker Sporthalle kann man schon die Blätterrosetten der Wiesenblumen sehen. Auch in der Keplerstr, Ecke Knittlinger Steige blühen in diesem Sommer erste Wiesenblumen, ebenso auf zwei Wiesen in der Maybachstraße.
Auf diesen Flächen sollten im Juni die ersten Blüten zu sehen sein. Im Juli, so erklärt Landschaftsgärtner Felix Glöckler, steht eine erste Mahd an. Der Schnitt muss einige Tage auf den Flächen verbleiben, so dass beim Abtragen der getrockneten Blumen und Gräser die Samen ausfallen können. Dann ist Platz und Licht für die nächste Generation an „Falter- und Bienenfutter“.
Wie wichtig dabei eine ökologische Mahd ist, darauf verweist Wilfried Glöckler am Beispiel der Wiese zwischen Talaue-Spielplatz und Salzach. Hier wird seit gut zwei Jahren ganz bewusst mit einem Balkenmäher gearbeitet. Im Gegensatz zu modernen Mähern, die das Schnittgut gleich „aufsaugen“ und in einen Mähbeutel schleudern, haben bei einem Balkenmäher Insekten eine Überlebenschance. Rund 70% der Kleinlebewesen verbleiben auf der Wiese. Dank der ökologischen Mahd halten auch vermehrt Wieseblumen Einzug. In der Talaue ist inzwischen auch wieder die Mädesüß zu finden, ein Rosengewächs, das auf Feuchtwiesen heimisch ist.
Am Dobelbach veranlasste die Stadtverwaltung die Pflanzung von 15 Sträuchern. Hier wurden Feldgehölze gesetzt, die typischerweise auf Feuchtwiesen vorkommen. Zum Beispiel Haselnusssträucher. Ihre Blüten bieten im Frühjahr Pollen für Wildbienen, im Sommer Versteck und Unterschlupf für Vögel und Kleintiere und im Herbst Nahrung für überwinternde Tiere.
In den Billensbacher Äckern und im Grund in Schmie wurden rund 20 wegbegleitende Bäume ersetzt, die der Hitze und Trockenheit der beiden letzten Sommer nicht standhalten konnten. In den Billensbacher Äckern wurden einige Baumrosetten mit einer Blühmischung eingestreut. Im Grund wurden teilweise niedrige Stauden dazugepflanzt. Hier die Bitte an alle, beim Ein- und Ausparken darauf zu achten, nicht über die Baumrosetten zu fahren.
Weitere Flächen sollen in den kommenden Jahren das blühende Bild Maulbronns abrunden. Auch in Schmie und Zaisersweiher sollen Blühwiesen entstehen. Eine Liste geeigneter städtischer Flächen wurde der Stadtverwaltung Anfang Mai vom Landschaftserhaltungsverband übergeben. Der Gemeinderat wird sich in einer der kommenden Sitzungen damit befassen.
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