Forstwirtschaft
Holzsubmission

Wer zurzeit im Staatswald oberhalb der Knittlinger Steige spazieren geht, wundert sich vielleicht über die „Allee“ der eindrucksvollen, schönen aufgereihten Holzstämme. Diese stammen aus der gesamten Region und stehen zur Submission bereit.
Laut Wikipedia ist „eine Holzsubmission ein forstwirtschaftliches Verkaufsverfahren, bei dem insbesondere wertvolles Rohholz (Wertholz) an Meistbietende veräußert wird. Dies erfolgt nicht in Form einer öffentlichen Versteigerung (Auktion), sondern in Form schriftlicher Angebote. Über ein solches Verkaufsverfahren abgesetzte Ware wird als submittiertes Holz bezeichnet“.
Auf der Maulbronner Submission werden jährlich im Schnitt 500 Festmeter Wertholz umgeschlagen. Waldbesitzer aus dem gesamten nördlichen Enzkreis bieten hier ihre Hölzer an. Je nach Qualität werden Preise zwischen 170 und 1.000 Euro pro Festmeter erzielt. Dieses Jahr ist ein Holzhändler aus dem Schwarzwald mit einem ganz besonderen Bergahornstamm dabei. Der Riegelwuchs des Bergahorns, der eigentlich eine Wuchsanomalie darstellt, ist für Liebhaber von charaktervollen Massivholzmöbeln besonders interessant.

Holz ist ein gefragter, sehr wertvoller Rohstoff. Es wächst immer wieder nach. Seine umweltgerechten und ressourcenschonenden Eigenschaften machen es zu einem der nachhaltigsten Rohstoffe überhaupt.
Die mächtigen, gerade gewachsenen Stämme der Maulbronner Submission liefern diesen wertvollen Rohstoff für Holzhändler, Sägewerke, Schreiner oder die Möbelhersteller. Aber auch Hersteller von Dauben für Barriquefässer, Eichenfässer, die einem guten Wein eine zusätzliche, markante Geschmacksnote verleihen, sind Bieter einer Submission. Immer beliebter sind Eichenparkettböden aus Massivholz. Sie sind robust und langlebig. Auch Hersteller von Parkettböden zählen daher zu den Kunden.
Damit uns der Rohstoff Holz erhalten bleibt und auch nachfolgende Generationen darauf zählen können, ist eine nachhaltige Forstwirtschaft wichtig. Klar ist, auf Holz verzichten, können wir nicht. Dennoch stößt die Bewirtschaftung des Waldes oftmals auf Unverständnis. Fakt ist jedoch, dass jeder entnommene Baum ersetzt und somit der Baumbestand mit nachwachsenden Gehölzen durchmischt und verjüngt wird. Denn auch ein Baum hat einen Lebenszyklus und wird im Alter anfälliger für Krankheiten. Viele unserer heutigen Jahrhundert-Eichen sind aus Stockausschlägen entstanden. Das heißt aus einem Baumstumpf hat sich ein neuer Eichenbaum entwickelt. Die große offene Wunde bot allerdings eine Angriffsfläche für Fäulniserreger. Stürme und Trockenheit setzen den Bäumen zusätzlich zu. Einige Stämme auf der Maulbronner Submission, lassen die Folgen solcher Schäden augenscheinlich werden.

Die Forstwirtschaft steht heute vor großen Herausforderungen. Eine nachhaltige und naturschonende Bewirtschaftung steht im Fokus. Zudem wird auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Forstwirtschaftsflächen und Waldrefugien geachtet. Der Erhalt unserer „grünen Lunge“ und Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten ist essentiell.