Forstwirtschaft
icon.crdate21.05.2024
Nachhaltigkeit ist mehr als ein Modebegriff
Nachhaltigkeit ist mehr als ein Modebegriff
Die Ansprüche, die unsere heutige Gesellschaft an den Wald stellt, sind vielfältig. Er soll die Luft reinigen, Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen sein, den wertvollen Rohstoff Holz und sauberes, frisches Trinkwasser liefern, Arbeitsplatz, Lern- und Erholungsort sein.
„Unser Wald kann alle diese Waldfunktionen erfüllen, aber nicht alle an ein und demselben Ort im gleichen Umfang“, gibt Stadtförster Ulrich Klotz zu bedenken. „Manches schließt sich gegenseitig aus, so dass man örtlich abwägen muss, welche Präferenzen festzulegen sind.“ Dazu wird periodisch ein Planungsprozess angestoßen, der mit einer kritischen Waldinventur beginnt und in einem Wirtschaftsrahmenplan, dem sogenannten Forsteinrichtungswerk, endet, in dem die konzeptionelle Entwicklung unserer Mischwälder für jeden einzelnen Bestand festgelegt wird. Verantwortungsvoll, sorgsam und planvoll soll mit dem Wald umgegangen werden, denn wir sind heute mit unserem Wissen, unseren fachpraktischen Möglichkeiten und vor allem angesichts unseres Wohlstands dazu in der Lage. Die heimischen, naturnahen Wirtschaftswälder gelten dem modernen Menschen oft als eine wilde, unverfälschte Natur. In Wirklichkeit sind sie das Gegenteil, nämlich mühevoll aufgebaute Kulturwälder.
Die forstliche Planung versucht alle Aspekte der Nachhaltigkeit, die wirtschaftliche, die ökologische und die soziale zusammenzubringen, um einen Pfad für eine Entwicklung zu finden, der den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft entspricht. Dabei dürfen die Möglichkeiten künftiger Generationen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen, nicht gefährdet werden. Nachhaltigkeit ist also wesentlich komplexer als es gemeinhin wahrgenommen wird.
Als Stadtförster Klotz der neuen Kämmerin, Frau Schäfer, das Forsteinrichtungswerk übereichte, brachte er es so auf den Punkt: „Wir Förster wollen den Wald in der Balance halten!“