Der Februar 2025 wird besonders fair! Mit dem Fairbruary ruft der Verein Fairtrade e.V. deutschlandweit dazu auf, einen Monat lang fair einzukaufen. Von Schokolade, Kaffee, Bananen, Blumen oder Kleidung– im Fairbruary können Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst mit ihrer Wahl vor dem Regal zu fairen und besseren Arbeitsbedingungen beitragen.
Heute – Faire Bananen
Etwa 16 Kilo Bananen werden in Deutschland pro Privathaushalt jedes Jahr gegessen. Immerhin jede sechste ist Fairtrade-zertifiziert. Obwohl die gelbe Südfrucht per Schiff aus Ländern wie Peru, Dominikanische Republik, Kolumbien oder Ecuador kommt, wird sie vergleichsweise billig verkauft: Oft kosten Bananen hierzulande nur halb so viel wie heimische Äpfel. Die Folgen sind geringe Einkommen, fehlende soziale Absicherung und Umweltzerstörung im Anbau. Um die Menschen am Anfang der Lieferkette zu unterstützen, setzt Fairtrade auf Mindestpreise, gewerkschaftliche Organisation und ein Grundgehalt für Arbeiterinnen und Arbeiter.
Marktpreise fallen, Produktionskosten steigen: Bananen sind sogenannte „Eckartikel“. Um möglichst viele Menschen in die Märkte zu locken, unterbieten sich Supermärkte und Discounter hierzulande mit Angeboten. Den Preisdruck reichen sie an die Produzierenden weiter. Obwohl die Produktionskosten steigen, bekommen Produzierende immer weniger für ihre Ware. Fairtrade hat daher reagiert und seinen Mindestpreis erhöht. Seit 2022 erhalten Produzierende im Schnitt acht Prozent mehr Geld pro Bananenkarton, der zu Fairtrade-Bedingungen verkauft wird.
Die Fairtrade-Standards: Fairtrade setzt sich sowohl für Kleinbauernfamilien als auch für Beschäftigte auf Bananenplantagen ein. Ein wichtiges Werkzeug ist dabei der Fairtrade-Mindestpreis. Dieser deckt die Kosten einer nachhaltigen Produktion und sorgt dafür, dass der Marktpreis nicht unter eine festgelegte Grenze fallen kann. Mit der Fairtrade-Prämie bekommen Produzentinnen und Produzenten einen zusätzlichen finanziellen Aufschlag für Gemeinschaftsprojekte. Arbeitende auf Plantagen profitieren außerdem von festen Arbeitsverträgen, Schutzkleidung und Schulungen zu Gesundheitsschutz und Arbeitsrechten.
Existenzsichernde Löhne: Um die Einkommenssituation im Bananenanbau zu verbessern, verfolgt Fairtrade eine Strategie für existenzsichernde Löhne. Beschäftigte sollen so viel verdienen, dass nicht nur ihre Grundbedürfnisse gedeckt werden, sondern auch Investitionen in die Zukunft sowie das Sparen für Notlagen möglich sind. Das Grundgehalt von Fairtrade ist ein wichtiger Schritt, um die Lohnsituation der Arbeiterinnen und Arbeiter vor Ort zu verbessern.
Fairtrade und Umweltschutz: Da die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher nur makellose Bananen kaufen, werden Pestizide oft großzügig und unkontrolliert eingesetzt – mit enormen Risiken für Mensch und Natur, von gesundheitlichen Schäden für die arbeitenden Menschen vor Ort bis hin zum Verlust der Biodiversität. Für Fairtrade-Bananen gibt es dagegen strenge Umweltstandards. So ist der Gebrauch von sogenannten Agrochemikalien wie synthetische Dünge- oder Pflanzenschutzmittel beispielsweise im Detail vorgegeben und muss auf ein Minimum reduziert werden. Dadurch sind selbst konventionelle Fairtrade-Bananen nachhaltiger als herkömmliche Bananen.
(Text von Angelika Hornig, Fairtrade-Gemeinde Heddesheim)