Der Februar 2025 wird besonders fair! Mit dem Fairbruary ruft der Verein Fairtrade e.V. deutschlandweit dazu auf, einen Monat lang fair einzukaufen. Von Schokolade, Kaffee, Bananen, Blumen oder Kleidung– im Fairbruary können Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst mit ihrer Wahl vor dem Regal zu fairen und besseren Arbeitsbedingungen beitragen.
Heute – Faire Rosen
Der Großteil der Schnittblumen und Pflanzen, die bei uns in den Verkauf gelangen, wächst in Ländern des globalen Südens. Fairtrade stärkt die Position der Beschäftigten auf den Farmen. Die Fairtrade-Standards bilden das Regelwerk, nach dem der faire Handel mit Blumen und Pflanzen seine Wirkung entfalten kann. Dazu gehören Arbeitsschutz, steigende Löhne, Diskriminierungsverbot und Umweltkriterien. Mit der Fairtrade-Prämie setzen die Beschäftigten Gemeinschaftsprojekte um.
Warum Blumen und Pflanzen mit dem Fairtrade-Siegel?
Blumen gelten in Deutschland als allseits beliebtes Geschenk für verschiedenste Anlässe. Die europäische Blumenproduktion allein kann jedoch die heimische Nachfrage nicht befriedigen: 90 Prozent der in Deutschland verkauften Schnittrosen werden aus Ländern des globalen Südens importiert. Trotz der weiten Transportwege haben bspw. Rosen aus Kenia sogar einen nachweislich geringeren CO2-Fußabdruck als Schnittrosen aus den Niederlanden, da in Ostafrika auf die Beheizung der Gewächshäuser verzichtet werden kann. Die Blumen- und Pflanzenindustrie im globalen Süden sichert tausenden Menschen einen Arbeitsplatz. Doch sind die dortigen Arbeitsbedingungen oft von niedrigen Löhnen, mangelndem Arbeitsschutz und hohem Einsatz von zum Teil hochgiftigen Pflanzenschutzmitteln bestimmt. Die Beschäftigten können sich nicht dagegen zur Wehr setzen, da sie ihre Rechte nicht kennen. Fairtrade stärkt ihre Position, etwa mithilfe der Fairtrade-Standards.
Mehr als Standards und Prämie - Das Blumenprogramm Ostafrika: Um noch mehr Wirkung im Blumensektor zu erzielen, hat Fairtrade ein Blumenprogramm für Ostafrika initiiert, wo der Großteil der in Europa verkauften geschnittenen Fairtrade- Rosen angebaut wird. Durchgeführt wird das Programm durch das regionale Fairtrade-Produzentennetzwerk Fairtrade Africa, das Trainings in folgenden Bereichen anbietet:
Umweltschutz: Durch die kontinuierliche Verringerung des Pestizideinsatzes konnte ein Rückgang der Umweltbelastung erreicht werden.
Frauenrechte: Mehr als 2.700 Personen wurden durch das Programm für das Thema geschlechterspezifische Gewalt sensibilisiert.
Fairtrade-Standards: Über 17.000 Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Vertreterinnen und Vertreter aus dem Management von Produzentenorganisationen wurden zu verschiedenen Aspekten des Fairtrade-Standards trainiert.
Existenzsichernde Löhne: Das Programm schärft das Bewusstsein der Arbeiterinnen und Arbeiter für ihre Rechte und ihren Anspruch auf die Einführung eines existenzsichernden Einkommens.
Prämien-Verwendung: Schulungen zur Verwendung der Fairtrade-Prämie stellen sicher, dass diese zu einer langfristigen Optimierung der Situation der Arbeiterinnen und Arbeiter beiträgt.
(Text von Angelika Hornig, Fairtrade-Gemeinde Heddesheim)