
Der Februar 2025 wird besonders fair! Mit dem Fairbruary ruft der Verein Fairtrade e.V. deutschlandweit dazu auf, einen Monat lang fair einzukaufen. Von Schokolade, Kaffee, Bananen, Blumen oder Kleidung– im Fairbruary können Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst mit ihrer Wahl vor dem Regal zu fairen und besseren Arbeitsbedingungen beitragen.
Heute – Faire Schokolade
Alle lieben Schokolade. Doch der Anbau der Hauptzutat Kakao ist geprägt von Armut, Abhängigkeiten und Machtungleichheit. Fairtrade-Bäuerinnen und -Bauern profitieren von einem stabilen Mindestpreis, einer Prämie für Gemeinschaftsprojekte, Schulungen zu nachhaltigen Anbaumethoden und der Stärkung von Frauen- und Kinderrechten.
Kakaoanbau vor vielen Herausforderungen: Kakaoanbau ist kleinbäuerlich geprägt: Rund 90 Prozent des weltweiten Kakaos stammt von Familienbetrieben, die oft kleine Felder von weniger als fünf Hektar bewirtschaften. Das Machtungleichgewicht in der Lieferkette ist groß, wenige kakaoverarbeitende Konzerne beherrschen den Markt und diktieren Preise. Das Einkommen der Kakaobauernfamilien reicht oft nur für Grundbedürfnisse; Investitionen in Bildung, die Zukunft der Kinder oder in einen nachhaltigen Anbau sind meistens nicht möglich. Mit der Klimakrise stehen die Kakaobäuerinnen und -bauern vor neuen Herausforderungen: Um weiter im Kakaoanbau zu bestehen, sind Umstellungen auf nachhaltige Anbaumethoden dringend erforderlich.
Die Fairtrade-Standards: Fairtrade unterstützt Kakaobauernfamilien darin, ihr Leben selbständig zu verbessern. Ein Mindestpreis für die Fairtrade-Verkäufe dient als Sicherheitsnetz gegen Preisschwankungen, ein zusätzlicher finanzieller Aufschlag, die Fairtrade-Prämie, fließt in Projekte. Gemeinsam entscheiden die Mitglieder der Kooperativen, was sie damit finanzieren möchten.
Gemäß der Fairtrade-Standards müssen wertvolle Waldflächen in Anbaugebieten erhalten werden. Fairtrade unterstützt Kakaobäuerinnen und -bauern bei der Nachweispflicht neuer gesetzlicher Regularien. Eine weitere Herausforderung ist ausbeuterische Kinderarbeit, die in den Fairtrade-Standards verboten ist. Fairtrade sensibilisiert Kakao-Kooperativen für das Thema und hat einen Fonds ins Leben gerufen, mit dem Projekte zur Stärkung der Kinderrechte finanziert werden.
Mit Agroforst dem Klimawandel trotzen
Der Kakaoanbau leidet unter den Folgen des Klimawandels: Höhere Temperaturen, Schädlinge und extreme Wetterlagen verringern die Ernte und damit das Einkommen der Kakaobauernfamilien. Produzentennetzwerke im Fairtrade-System schulen Bäuerinnen und Bauern, ihren Anbau auf nachhaltige Methoden umzustellen. Bei Fairtrade ist die Agrarökologie das Grundprinzip nachhaltiger Landwirtschaft. Durch agroforstwirtschaftlichen Anbau stabilisieren Bäuerinnen und Bauern beispielsweise den Wasserhaushalt und schützen ihre Felder vor Bodenerosion und extremer Sonneneinstrahlung. Dadurch werden die Kakaopflanzen widerstandsfähiger gegen den Klimawandel.
(Text von Angelika Hornig, Fairtrade-Gemeinde Heddesheim)
