Blühwiesen
Ein Beitrag zur biologischen Vielfalt
Im Rahmen der landesweiten Kampagne 'Blühende Naturparke' engagiert sich Maulbronn gemeinsam mit den Naturparken Baden-Württembergs für den Erhalt der Biodiversität. Unterstützt durch das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt der Landesregierung werden innerörtliche Flächen durch die Anlage von mehrjährigen, gebietsheimischen Wildblumenwiesen und/oder durch Pflegeumstellung ökologisch aufgewertet. Ziel des Projektes ist es, ganzjährigen Lebensraum und ein vielfältiges Nahrungsangebot für Schmetterlinge, (Wild-)bienen, Laufkäfer und Co. zu schaffen. Die Vielfalt an Wildblumen darf dabei auch den Menschen eine Freude sein und bewundert werden.
Förderung heimischer Sträucher im Garten
Für den Klimaschutz und für eine größere Artenvielfalt
Klimawandel und Bodenversiegelung machen vielen Insekten und Vogelarten das Überleben schwer. Eine Chance für viele Tierarten, trotz stetiger Erschließung von Bauland weiter zu bestehen, bieten unsere privaten Gärten. Aber nicht alle Pflanzen eignen sich als Lebens- und Nahrungsgrundlage unserer heimischen Tierwelt. Aus diesem Grund ist die Wahl der Sträucher wichtig und wird gefördert (siehe nachfolgende Sträucherliste). Denken Sie bei Ihrer Gartenplanung für das nächste Jahr daran, Belege aufzuheben und einzureichen. Selbstverständlich werden auch Belege aus diesem Jahr rückwirkend zum 01.01. angenommen.
Die Stadtverwaltung bezuschusst jeden gepflanzten, in der nachfolgenden Liste aufgeführten Strauch mit 5 Euro. Übermitteln Sie einfach das Original Ihres Kassenbelegs und Ihre Bankverbindung an die Stadtverwaltung.
Sträucher-Pflanzliste der Stadt Maulbronn
Gehölze
- Gemeine Felsenbirne (Amelanchier ovalis)
- Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris)
- Kornelkirsche (Cornus mas)
- Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)
- Zweigriffliger Weißdorn (Crataegus laevigata)
- Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna)
- Besenginster (Cytisus scoparius)
- Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
- Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
- Steinweichsel (Prunus mahaleb)
- Gemeiner Kreuzdorn (Rhamnus carthartica)
- Faulbaum (Rhamnus frangula)
- Korbweide (Salix viminalis)
- Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
- Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
Heckenpflanzen
- Hainbuche (Carpinus betulus)
- Rotbuche (Fagus sylvatica)
- Gemeiner Liguster (Ligustrum vulgare)
- Eibe (Taxus baccata)
Wildrosen
- Hundsrose (Rosa canina)
- Hechtrose (Rosa glauca)
- Heckenrose (Rosa corymbifera)
- Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia)
- Weinrose (Rosa rubiginosa)
- Kartoffelrose (Rosa rugosa)
- Apfelrose (Rosa villosa)
Fruchtgehölze
- Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
- Schlehe (Prunus spinosa)
- Wilde Stachelbeere (Ribes grossularia)
- Schwarzer Holunder (Sambuccus nigra)
- Roter Holunder (Sambucus racemosa)
- Haselnuss (Corylus avellana)
- Apfelbeere (Aronia melanocarpa)
Bäume
- Wildapfel (Malus sylvestris)
- Traubenkirsche (Prunus padus)
- Wildbirne (Pyrus communis)
- Vogelbeere (Sorbus aucuparia)
- Lavendelweide (Salix eleagnos)
Streuobstwiesen - ein Schatz für die Natur
Anpflanzungen von Obstbäumen in der freien Feldflur - Zuschuss der Stadt Maulbronn
Streuobstwiesen sind vom Menschen geschaffen. Sie bestehen aus robusten, lokal bewährten hochstämmigen Obstbäumen. Bevor der weltweite Handel mit Obstsorten, vor allem auch exotischen Früchten, begann, versorgte sich die einheimische Bevölkerung selbst mit Birnen, Zwetschgen, Pflaumen, Kirschen und Äpfeln. Die Streuobstwiesen wurden nur natürlich gedüngt, nicht oder kaum gespritzt und nur sehr extensiv geschnitten. Ihre Standorte waren dorfnahe Wiesen, Extensiv-Weiden oder Äcker.
Streuobstwiesen prägten das Landschaftsbild früherer Feldfluren; sie grünten unsere Dörfer ein; säumten zahlreiche Landstraßen und waren nicht zuletzt wichtiger Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Artenreiche Wiesen mit dem ECHTEN SCHAFSCHWINGEL oder der FIEDER-ZWENKE prägten die Bodenvegetation der ökologisch sehr wertvollen Streuobstwiesen. Aus Untersuchungen weiß man, daß die Insektenbestände der Streuobstwiesen bis zu 6 mal höher sind als im umgebenden intensiv genutzten Umland. Die hochstämmigen Obstbäume bieten zahlreichen, auf sie spezialisierten Tierarten Lebensraum. So können der Wendehals, der Steinkauz, der Garten-Rotschwanz, der Wiedehopf, der Mittelspecht und der Star seine Jungen großziehen, der Große Abendsegler sein Sommerquartier beziehen und die heute zum Teil bedrohten Bilche ihr Tagesquartier finden.
Vom reifen, herabgefallenen Obst können sich Vögel und Wild, aber auch zahlreiche Insekten ernähren. Für manche Vogelarten sind die Obstkerne wichtige Überlebensnahrung für den Winter.
Der grundsätzliche Strukturwandel im Obstbau, der Preisverfall für heimische Obstsorten im Inland und die Einfuhr von Südfrüchten haben den Streuobstwiesen zugesetzt. Die kommerzielle Nutzung wurde aufgegeben. Hochstämme wurden durch maschinell einfach zu bearbeitende Spalier- und Zwergbaumkulturen ersetzt. Zahlreiche Obstbaumbestände fielen der Flurbereinigung zum Opfer. An den Ortsrändern wurden die Streuobstwiesen in Bauland umgewandelt. Somit ging mit den Streuobstwiesen wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen verloren. Deshalb helfen Sie mit, daß Gleichgewicht der Natur wieder herzustellen und machen Sie von dem Angebot der Stadt Maulbronn regen Gebrauch.
Bitte denken Sie bei der Pflanzung daran, daß die erforderlichen Grenzabstände nach Nachbarschaftsrecht Baden-Württemberg zu den Nachbargrundstücken eingehalten werden müssen. Das Stadtbauamt gibt Ihnen im Zweifel selbstverständlich gerne Auskunft über die vorgeschriebenen Abstände.
Die Stadt Maulbronn bezuschusst die Anpflanzung von Obstbäumen in der freien Feldflur in Höhe von € 10,-- pro gepflanztem Baum.
Die Anträge für die Bezuschussung können wie bisher formlos bei der Stadtverwaltung Maulbronn, Frau Fanz mit Kaufbeleg und Angabe der Flurstücksnummer gestellt werden.
